Ungewöhnliche Teepflanzen
(Katalog 2018, Seite 131)
Wenn wir an Kräutertee denken, fallen uns als erstes Minze, Melisse, Salbei und Thymian mit ihrer wohltuenden Wirkung ein. Gleich gefolgt von äußerst wohl schmeckenden Sorten wie der Zitronenverbene oder dem Griechischen Bergtee.
Aber haben Sie sich schon einmal Tagetes, Geranien, Bergenien, Chrysanthemen oder Gras aufgebrüht?
Klingt nicht lecker? Anja und ich wollten’s wissen und trafen uns zu einem Tee-Experiment der besonderen Art.
Zunächst probierten wir uns durch die vielen verschiedenen Sorten von Duftgeranien, die auch als Teepflanzen gekennzeichnet sind.
Unsere Favoriten: Duftgeranie ‚Lemon Fancy‘, gleich gefolgt von der Duftgeranie ‚Prince Rupert‘. Beide zaubern einen unerwartet leckeren fruchtig-zitronigen Geschmack in die Tasse. Andere Sorten wie z.B. die Duftgeranien ‚Rober’s Lemon Rose‘ und ‚Bourbon‘ sind vermutlich eher für’s Aromatisieren von Tee geeignet.
Danach schlürften wir uns durch die Gewürztagetes-Sorten. Bei Yauthli dominierte ein klarer Aniston; die Strauch-Tagetes fanden wir auch sehr lecker, weil sie einen intensiv fruchtigen Tee hervorbringt. Klarer Favorit war aber ganz eindeutig die Lakritztagetes!
Dann wurde es richtig schräg, denn nun brühten wir uns Gras auf! Natürlich keins von der Wiese nebenan, sondern Zitronengras und Palmarosa, welches einen feinen Rosenduft verströmt. Hier besticht das Zitronengras durch seinen klaren Zitrusgeschmack, aber auch das Palmarosagras würden wir als einen feinen Sommertee in unsere privaten Teesammlungen aufnehmen.
Der Sibirische Tee, eine Pflanze aus der Familie der Bergenien, ließ noch etwas auf sich warten. Denn „es sind die schwarzen, schon abgestorbenen Blätter, die man nach einem langen Winter unter dem Schnee an der Pflanze findet, aus denen der leckere, berühmte Altai-Tee bereitet wird.“ Falls Sie also nach dem nächsten Winter alte Blätter an der Pflanze finden: statt auf den Kompost fix in die Teekanne werfen!
Chinesischer Teejasmin ist lecker und schon lange bekannt. Der aromatische Blütengeschmack der Chinesischen Tee-Chrysantheme interessierte uns auch sehr – allerdings mussten wir uns da noch ein wenig gedulden, denn erst wenn die Tage kürzer werden, öffnet diese Chrysantheme ihre großen weißen Blüten, aus denen der Tee gemacht wird.
Macht aber nix, denn wie heißt es so schön? Abwarten und Tee trinken ...
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Das macht mich ganz neugierig! Den Tagetes Tee werde ich sicher ausprobieren und den Sibirischen Tee auch!