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Tee - Balsam für Körper und Geist

(Katalog 2016, Seite 340)

Wenn dir kalt ist, wird Tee dich erwärmen.
Wenn du erhitzt bist, wird er dich abkühlen.
Wenn du bedrückt bist, wird er dich aufheitern.
Wenn du erregt bist, wird er dich beruhigen.

Mit diesem wunderschönen Zitat von W. E. Gladstone aus dem Jahre 1890 beginnt unsere Reise in die Vielfalt und Wirkungsweisen von verschiedenen Kräutern. Unser Bestreben ging und geht nicht in die streng wissenschaftliche Richtung, sondern ist geprägt von gemachten Erfahrungen und Beobachtungen - entweder unseren eigenen oder auch die von netten Kollegen, Freunden, Kunden - eben Menschen aus unserem Umfeld.
Es gibt für jeden Anlass das richtige Kraut - nun heißt es nur noch dieses auch zu finden. Es macht Spaß und ist nebenbei auch noch gesundheitsfördernd, immer wieder andere Kräuter zusammen zu mischen und neue Mischungen für sich selber zu kreieren. Nicht umsonst wird Tee auch als Seelenbalsam bezeichnet.

Anregend oder beruhigend

Ganz grob lassen sich Monokräuter in zwei Richtungen unterteilen: Anregend und beruhigend. Lassen Sie sich aber davon nicht verunsichern und probieren Sie ruhig mal aus - vielleicht verhilft gerade IHNEN die in den Schlaf. Sie sind Ihre eigene Testperson und Ihr Wohlbefinden ist ausschlaggebend!
Zu den beruhigenden Kräutern in Tees gehören z.B.: Kamille, Hopfen, Baldrian, Kardamon, Johanniskraut, Lavendel, Damiana, Passionsblume, Melisse, ... Zu den eher anregenden Kräutern zählen unter anderem die Minzen, Schafgarbe, Rosmarin, Brennnessel, Gundelrebe, Quendel, viele Thymianarten, ...
Ihrer Fantasie sind beim Mischen keine Grenzen gesetzt und es ist spannend, eine kleine innere Einkehr und Selbstschau zu halten: Was tut mir JETZT gerade gut? Lassen Sie sich von Ihrer Nase und Ihrem inneren Gespür leiten und Sie werden wahrscheinlich genau die Kräuter auswählen, die Sie gerade brauchen.

Heimische Wildkräuter

... sind heute fast in Vergessenheit geraten. Kamille, Ringelblume und Johanniskraut kennt man noch. Aber die Wirkung von Mädesüß (bei Kopfschmerzen), Benediktendistel (zur Stärkung von Nerven, Leber und Galle), Wasserdost (fiebersenkend) und Königskerze (gegen Husten)? Die Liste ist lang.
Und da Kräutertee auch eine gesunde Abwechslung und Alternative zu zuckerhaltigen Limonaden und Getränken ist, ist der Experimentierfreudigkeit des Teetrinkers kaum eine Grenze zu setzen.
Es gibt unendliche Möglichkeiten in der Zusammensetzung. Den richtigen Mix zu finden, hängt von der zu erzielenden Wirkung ab. Man sollte allerdings schon wissen, wo die Kräuter für den Tee herkommen, um zu vermeiden, dass unerwünschte Inhalte mit aufgenommen werden. Wie wäre es da mit einem eigenen Teegarten? In einigen Ländern Europas ist die radioaktive Bestrahlung von Lebensmitteln, also auch von Kräutern erlaubt, eine Deklarierung ist dort jedoch nicht vorgeschrieben. Mit eigenen Teekräutern weiß man, was man hat.
Ist ein Kraut als Heilkraut gut geeignet, schmeckt aber als „Monokraut“, also allein in der Kanne, nicht so gut, kann man es mit einem intensiv / leckeren Kraut mischen. Mädesüß, Salbei, Jiaogulan wird mit Zitronenverbene oder Minze zur Delikatesse.

Wer immer König sein mag, Tee ist die Königin! (aus Irland)

Frisch oder getrocknet?

Wie immer. Das ist Geschmackssache. Bei getrockneten Kräutern sollte man 1-2 Esslöffel auf 1 Liter Wasser dosieren. Den Kräutertee anschließend 10-15 Minuten ziehen lassen und abseihen. Frische Kräuter können bis zum Schluss in der Kanne verbleiben, ganz nach Geschmack. Beim Abseihen des Kräutertees sollte man darauf achten, dass man keine Metallsiebe verwendet, da diese eventuell mit den Inhaltsstoffen des Kräutertees reagieren und die Wirkung oder den Geschmack negativ beeinträchtigen können.

Tee ist vielfältig ...jedes Kraut hat sein eigenes Aroma. Tee ist individuell ...es gibt unendliche Kombinationen. Tee regt an ...unter anderem die Fantasie. Tee beruhigt ...atmen Sie tief durch und lassen Sie Ihre Seele baumeln.

Kräuter richtig trocknen

Trocknen ist eine einfache Methode, Kräuter haltbar und immer verfügbar zu machen.

Die Ernte

Die Ausbildung von Blüten und Früchten braucht viel Energie, damit büßt die Pflanze nach der Blüte Aroma und Inhaltsstoffe ein. Oftmals hilft es, die Pflanze am Blühen zu hindern, indem man die Blütenansätze herausknipst. Die Ernte sollte also vor Beginn der Blühphase stattfinden.
Kräuter sollten am besten an einem regenfreien Vormittag geschnitten werden. Schneiden Sie nicht zu tief, falls in diesem Jahr die Pflanze noch einmal austreiben soll.
Bevor Sie ernten, sollte die Pflanze trocken sein und wenigstens am Vortag Sonne gesehen haben. In den Abend- und Nachtstunden sowie an regnerischen Tagen ist das Aroma der Kräuter am geringsten.

Das Trocknen

Vermeiden Sie nach Möglichkeit die Kräuter vor dem Trocknen noch einmal zu waschen. Um Verunreinigungen zu entfernen, reicht es meist aus die Kräuter zu schütteln. Sollten Sie doch waschen müssen, trocknen Sie die Kräuter vor dem Aufhängen mit Küchenkrepp vor. Auf Zerkleinern vor dem Trocknen sollten Sie verzichten, da durch die zerstörte Zellstruktur die ätherischen Öle, also auch der Geschmack, verloren geht.
Die Kräuter an der Luft zu trocknen ist wohl die beste Art. Das ist zwar zeitaufwändig, die Kräuter werden aber schonend getrocknet und die Inhaltsstoffe bleiben am besten erhalten.
Nach dem Reinigen können Sie die Kräuter in kleinen Bündeln an den Stielen mit einem Gummiband oder festen Garn zusammenfassen. Achten Sie darauf, dass das Bündel nicht zu fest ist, sonst droht der Schimmel, oder zu locker ist, sonst fällt das Bündel während des Trocknens auseinander. Hängen Sie das Bündel kopfüber auf. Warm, nicht über 35°, windgeschützt und schattig ist gut. Direkte Sonne sollten Sie vermeiden, da sich sonst die ätherischen Öle verflüchtigen. Gartenhäuser, Dachböden oder Vorratsräume eignen sich ideal. Die Trocknungszeit sollte 3 bis 4 Tage nicht überschreiten.
Alternativ können Sie auch einen Dörrautomaten oder den Backofen nutzen. Hier auf niedrige Temperaturen von 30° bis 50° achten. Beim Trocknen im Backofen sollten Sie die Tür einen Spalt offen lassen, damit Feuchtigkeit entweichen kann.
Es gibt einige Kräuter, die schwer zu trocknen sind, weil sie dickstielig sind. Entfernen Sie hier vor dem Trocknen die Stiele und trocknen nur die Blätter. Legen Sie die Blätter locker und nicht übereinander auf Siebe, Gitter oder Netze aus, damit sie von allen Seiten Luft bekommen und schnell trocknen.
Licht, Luft und Wärme können den Zersetzungsprozess der Aromen und Wirkstoffe beschleunigen.

Nach dem Trocknen

Raschelt das Kraut beim Anfassen, ist es trocken und kann verpackt werden. Zerkleinern Sie die Kräuter erst jetzt und packen Sie sie in luftdichte dunkle Behälter aus Glas oder Porzellan. Plastik kann Eigengeruch entwickeln, Metall kann den Geschmack und die erwünschte Wirkung beeinträchtigen.

Teeharmonie - lassen Sie sich inspirieren und finden Sie Ihre eigene Mischung aus einer Vielzahl von Möglichkeiten, für Spannung oder Entspannung, für Energie oder Gelassenheit.

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