Arracacha ist ein Knollengemüse aus den Anden. Es wurde bereits vor der Inkulturnahme von Mais... mehr
Arracacha (Pflanze)
Inkaknolle aus den Anden
Arracacha ist ein Knollengemüse aus den Anden. Es wurde bereits vor der Inkulturnahme von Mais und Kartoffeln im Inkareich als Nahrungspflanze geschätzt. Die große Wurzelknolle wird heutzutage in größerem Maßstab in Kolumbien, Peru, Ecuador und vor allem in Brasilien angebaut.
Herkunft / Beschreibung
Wir bieten hier eine aus Samen vermehrte, monokarpe Sorte an, die schon im Herbst eine stattliche Wurzelernte ermöglicht. Der Vorteil von Samen-Arracacha ist, dass man nicht über das ganze Jahr kultivieren muss. Denn die Seitensprosse der vegetativen Sorten sind nicht lagerfähig. Die Pflanzen blühen bereits nach einem Jahr und ermöglichen Ihnen eigenes Saatgut zu ernten.
Auf dem Bild sehen Sie ein kleineres Exemplar, welches in einem 4-Liter-Topf herangezogen wurde. Besser ist ein 10-Liter-Topf oder die Freilandpflanzung, dann werden die Knollen erheblich größer.
Verwendung (in Südamerika)
Traditionell werden die zartfleischigen Wurzeln gekocht, geröstet, als Chips verarbeitet oder püriert für Süßspeisen und als Babynahrung verwendet. Auch das pastinakenähnliche Laub und die knackigen Stängel sind essbar, zum Beispiel an Salat oder in Suppen.
Arracacha enthält viel leicht verdauliche Stärke, die besonders gut verträglich sein soll, da die enthaltene Stärke eine sehr feine Struktur hat.
Es ist in der Andenregion ein wichtiges Nahrungsmittel. Inzwischen werden die größten Mengen Arracacha in Brasilien geerntet. Dort findet man drei verschiedene Sorten ganz normal in der Frischgemüseabteilung im Supermarkt.
Boden und Klima
In den Anden wächst die Knolle bis in Höhen von 3.500 Metern. Sie kommt mit niedrigeren Temperaturen zurecht, verträgt jedoch nur wenig Frost. Die optimale Wachstumstemperatur liegt zwischen 14 und 25°C. Der Boden sollte gut mit Kompost oder organischem Dünger versorgt sein. Ein lehmig-sandiger Boden ist ideal, aber ein Sandboden tut es auch.
Geschichte
Arracacha ist eine der ältesten Andenpflanzen und wurde schon in der Zeit vor den Inkas angebaut. Ihre Domestizierung erfolgte bereits vor der Kartoffel und dem Mais. Dort, wo die Arracacha gut wächst wird sie der Kartoffel wegen ihres feineren Geschmacks vorgezogen.
Gegenwärtig wird Arracacha von mindestens 60 Millionen Menschen in Südamerika als Nahrungspflanze genutzt.
EU-Problematik
Diese Knolle und alles was aus dieser Pflanze hergestellt wird ist in der EU als „Novel Food“ klassifiziert und darf daher auch in Deutschland nicht als Nahrungsmittel angeboten werden. Das Problem bei der Zulassung ist im Wesentlichen, dass sich jemand bereit erklären muss, die ganzen Tests und Prüfungen auf Unbedenklichkeit zu bezahlen. Das ist teuer, und danach würde nicht nur dem Beantrager der Zulassung, sondern auch all seinen Konkurrenten der europäische Markt offen stehen. Kein Wunder also, dass es noch keine solche Zulassung gibt.
Ich weise Sie deshalb darauf hin, dass die hier angebotenen Pflanzen nur als Zierpflanzen zu verwenden sind, und keinesfalls als Nahrungsmittel - in welcher Form auch immer - in der europäischen Union gehandelt werden darf.
Vermehrung
Generell werden die meisten Sorten Arracacha vegetativ, das heißt durch Teilung vermehrt. Die Vegetationsperiode dieser Sorten Arracacha ist sehr lang. Es dauert viele Monate von der Pflanzung bis zur Ernte, und die Pflanzen müssen frostfrei kultiviert werden. Klar, dass das in Mitteleuropa schwer zu realisieren ist. Aber es gibt jetzt ja eine Alternative, nämlich unsere Sorte, die sich aus Samen ziehen lässt und bereits nach 5-6 Monaten erntereif ist! Die meist kultivierten Sorten sind polykarpe Formen, während unsere zu den monokarpen Formen zählt. Was heißt das? Die polykarpen Selektionen bilden mehrere Austriebe und sind ausdauernd, brauchen aber 10-15 Monate frostfreies Wachstum bis zur Reife. Die monokarpen Spielarten bringen dagegen eintriebige Pflanzen hervor, die in einer normalen Gartensaison ausreifen.
Samenernte
Sie können einfach eine Ihrer Arracachapflanzen im Herbst in einen großen Topf pflanzen und drinnen an einem hellen Fenster überwintern. Ab Januar blüht dann die Pflanze und ab Februar können bereits die Samen geerntet werden. Manche Pflanzen blühen aber auch schon im Sommer. Ab März ist eine Voranzucht möglich. Unserer Erfahrung nach keimen die frischen Samen sehr gut, entgegen anders lautenden Beiträgen über das Thema im Internet.
Meine Erfahrungen
Die ersten Samen die ich im April ausgesät habe keimten nach ca. 14 Tagen. Die Pflanzen wuchsen alle sehr rasch und als ich sie Ende Mai in meinen Garten pflanzte hatte das Laub schon einen Radius von 40 cm. Der trockene Sommer schien den Pflanzen nicht viel auszumachen, wenngleich ich glaube, dass eine gleichmäßig feuchte Erde wohl eine noch bessere Ernte ermöglicht hätte. Im Oktober wurde dann geerntet.
Was für eine riesige Knolle! Hatte viel Ähnlichkeit mit Sellerieknollen, aber eben deutlich größer. Das Laub erinnert sehr an Pastinakenblätter. Ein Teil der Pflanzen ging in die Gärtnerei in Töpfe für die Überwinterung. Eine Pflanze wanderte in unsere Küche. Die Knollen sind beim Aufschneiden cremig weiß, ich weiß nicht ob man auch die Schale mitessen kann, ich habe sie jedenfalls geschält.
Zuerst habe ich die Knolle in Streifen geschnitten wie man das mit Kohlrabi macht und dann mit wenig Wasser gedünstet. Sie waren innerhalb von 10 Minuten gar. Und dann den ersten Bissen: mmmh, wow! Dieses Aroma kenn ich doch? Ja, wie die echten Babykarotten (gibts leider nirgends mehr, auch wenn sie manchmal noch so heißen, auch nicht als Saatgut). Ein feines, ganz typisches Aroma, das zu Süßem wie Salzigem passt.
Aber mich störte noch ein wenig die mehlige, klebrige Konsistenz. Also habe ich kurz den Kartoffelstampfer eingesetzt, dann wurde es ganz schnell schön cremig, wie ein helles, sehr feines Kartoffelpürree. Jetzt wurde es wirklich zum Genuß!
Synonyme / Suchworte:
Arakacha, Arracacha, Aracacha, Racacha, Mandioquinha (Brasilien)
Produkteigenschaften
- Haltbarkeit:zweijährig / ausdauernd
- Höhe / Platzbedarf:100/50
- Wasser:
- Licht:
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